Susanne Pokorny

Seit 2007 darf ich mich offiziell Leiterin einer anerkannten Tierpension nennen, die ich aus eigener Kraft ins Leben gerufen habe.

In meiner Zeit davor war ich beruflich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig, doch seit ich denken kann, wurde mein Leben von Tieren begleitet und geprägt.

Ich hatte Goldhamster, Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen und Hunde, ich kann Pferde pflegen und reiten, und ich habe auch einige Erfahrung in der Haltung von Rindern, Schweinen, Ziegen, Enten, Gänsen und Hühnern. Aber vor allem habe ich eine außergewöhnlich starke Beziehung zu Hunden – sowie diese zu mir. Meinen ersten Hund bekam ich mit dreizehn Jahren und ich habe ihn ganz alleine erzogen. Viele Jahre lang war Strolch mir ein treuer und zuverlässiger Begleiter.

Aber erst lange Zeit danach bot sich mir die Gelegenheit, meine Tierliebe auch zu meinem Beruf werden zu lassen.

Und so beschloss ich 2006 auf dem Harraskrämer Hof in Mossautal-Güttersbach eine Tierpension einzurichten. Die fachliche Kompetenz dazu erwarb ich in meiner Ausbildung zur Hundetrainerin bei der Hundeschule Aschaffenburg und im Anschluss daran durch die veterinäramtlichen Zulassung zum Führen einer Tierpension. Die Voraussetzungen auf dem Hof waren gut. Es gab geräumige gemütliche Hundeboxen, ein artgerecht und kuschelig eingerichtetes Katzenzimmer, und so blieb der Erfolg nicht aus.

Doch leider sah ich mich 2011 gezwungen, eine neue Bleibe zu suchen – für mich, meine Tochter Anuschka und meine Tierpension.

Wir hatten Glück und durften auf dem Falterhof einziehen. Dank der örtlichen Gegebenheiten ist es mir nach einer sehr intensiven und anstrengenden Aufbauphase gelungen, verbesserte Bedingungen mit mehr Freiraum und Komfort für die Unterbringung meiner tierischen Gäste zu schaffen.

Seit dem Frühjahr 2012 arbeite ich außerdem noch sehr erfolgreich mit der Tierhilfeorganisation proTier e.V. zusammen und beherberge Pflegehunde, die hier auf ein neues Zuhause warten.

Und es ist mir eine Freude, diesen herrenlosen und oftmals verängstigten und traumatisierten Geschöpfen eine vorläufige Bleibe bieten zu können, die ihnen Sicherheit und Geborgenheit gibt. Der Umgang mit diesen Hunden hat mich bisher tausendfach mehr gelehrt, als jegliches Hundetrainer-Seminar es hätte tun können. Denn nur mit viel Einfühlungsvermögen, Fantasie, Flexibilität und Geduld gelingen Annäherung und Einflussnahme auf das neue Leben unserer Zöglinge mit dem Ziel der Integration in die menschliche Gesellschaft.

Der Kundenstamm ist seit der Zeit stetig gewachsen und die Arbeit war im Alleingang nicht mehr zu bewältigen.

Zu unser aller Glück entschied sich dann meine Tochter Anuschka Enners im Sommer 2016 in den Betrieb mit einzusteigen, und sie wird ihn dereinst auch übernehmen. So konnte ich nach fünf sehr arbeitsintensiven Jahren endlich mal wieder durchatmen, Urlaub machen und mich meinen persönlichen und privaten Interessen außerhalb des Pensionsbetriebes widmen.

Doch habe ich auch in umfangreiche Renovierungs- Verbesserungs- und Verschönerungsarbeiten investiert, um die Unterbringung der Tiere und das Ambiente zu optimieren. 

Mein größter Wunsch ist, dass „mein Baby“, die Tierpension Falterhof, auch nach meinem Ausscheiden ebenso erfolgreich weiterläuft wie bisher.

Susanne Pokorny im Herbst 2017

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Susanne Pokorny

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